Der fünfarmige Paradeleuchter ist Teil des Services ROCAILLE. Das Dekor mit zart staffierten Blüten, aufwendigen blauen Schuppen und 24-karätiger Goldgravur ist einst von Friedrich dem Großen für sein Breslauer Stadtschloss beauftragt worden.
Übrigens: Ursprünglich trug die Form den Namen „Antique Zierat“, erst 90 Jahre später veranlasste König Friedrich Wilhelm IV. die Umbenennung in Rocaille.
Bis heute wird das imposante Meisterwerk ausschließlich in Handarbeit Schritt für Schritt von den Meistern der Königlichen Porzellan-Manufaktur Berlin gefertigt. Er ist und bleibt Inbegriff der Handwerkskunst auf höchstem Niveau.
Figürliches Porzellan hat in der Geschichte der KPM zu allen Zeiten eine wichtige Rolle gespielt. Die Tierplastiken der Berliner Manufaktur sind kunstvolle Abbilder der Natur. Ihr raffiniertes Spiel von Licht und Schatten und ihre naturalistische Staffage lassen sie ungemein lebendig erscheinen. Unter den zahlreichen Vogelfiguren finden sich noch heute Entwürfe aus der Anfangszeit der Manufaktur, wie der leuchtend blaue und türkisfarbene Eisvogel von Johann Baptist Pedrozzi aus dem Jahr 1765.
Inspiriert durch die Form der antiken Amphoren, spiegelt die Bodenvase Atrium den Stil der Neuen Sachlichkeit wider. Die aufwendige Orchideenmalerei wurde 2013 von Meistermaler Hagen Stolpmann entworfen. Um dieses Objekt zu vollenden, müssen 18 Meister der Königlichen Porzellan-Manufaktur Berlin ihr Bestes geben.
*Aquarellentwürfe
Ursprünglich sollte es die einmalige Verbindung zweier großer Marken werden, bei der die Königliche Porzellan-Manufaktur Berlin eine limitierte Auflage der Bugatti-Kühlerfigur fertigt. Dieser von Ettore Bugattis Bruder Rembrandt entworfene tanzende Elefant im Art-Déco-Stil, zierte bereits 1926 einen Bugatti. Die Zusammenarbeit der Design-Teams auf beiden Seiten hat den Prozess so sehr beflügelt, dass am Ende ein automobiles Kunstwerk gekrönt mit weißem Gold entstanden ist.
Der Bugatti Veyron Grand Sport „L’Or Blanc“ ist selbst wie ein tanzender Elefant. 2012 wurde die diese besondere Liason mit dem Bugatti Veyron Grand Sport „Wei Long“ mit einem Drachenmotiv fortgesetzt. Grund für das Motiv war übrigens das Chinesische Horoskop, denn 2012 stand im Zeichen des fernöstlichen Glücksymbol des Drachen.
Wie bereits der L’Or Blanc 2011 ist auch der Wei Long 2012 ein echtes Unikat. Sowohl für den Innen- als auch den Außenbereich wurden in der Königlichen Porzellan-Manufaktur Berlin Porzellanelemente mit Drachenmotiven entwickelt. Der Wagen ist ganz in Weiß und Rot gestaltet – eine überaus elegante Farbkombination: der karmesinrote Innenraum wirkt wie eine kostbare Lackschnitzerei aus der Ming-Zeit. Dezent gesetzte rote Akzente im Außenbereich (Felgen, Rücklichter) lassen die weiße Lackierung der Karosserie und die Porzellanelemente umso brillianter glänzen.
Öl- und Tankdeckel sind mit einem Porzellan-Medaillon versehen, auf dem das Relief eines Drachenkopfes hervortritt. Die Radnabenabdeckung nimmt das Thema in Form des alten chinesischen Schriftzeichens für Drachen – lóng – auf. Prächtiger Höhepunkt des roten Wageninterieurs ist eine 24 x 19 cm große Porzellanplatte mit Drachenkopf, die in die Rückwand zwischen den Sitzschalen eingebettet ist.
Ursprünglich sollte es die einmalige Verbindung meiner beiden größten Leidenschaften werden. Doch dann entstand aus der Begegnung von einzigartigem Automobil und königlichem Porzellan etwas für mich tief berührendes.
Jörg Woltmann
Für Thomas Wenzel, verantwortlich für die Produktentwicklung in der Königlichen Porzellan-Manufaktur, war die größte Herausforderung das Design des Drachens: „Einen Drachen nicht aus europäischer Perspektive zu entwerfen, sondern die Ikonografie chinesischer und asiatischer Motive zu verinnerlichen, war für dieses Projekt ausschlaggebend."
Mit Stolz blickt die Königliche Porzellan-Manufaktur Berlin auf dieses Modell, das Bugatti nicht zu Unrecht den „Drachen der Automobilindustrie“ nennt. Der Wagen kostet 1,58 Mio Euro.