EHRE, WEM EHRE GEBÜHRT: DIE DANKESTAFELN IM HUMBOLDT FORUM BERLIN

Im neu errichteten Berliner Schloss würdigen von der Königlichen Porzellan-Manufaktur Berlin gefertigte Ehrentafeln aus Porzellan das bürgerliche Engagement und erinnern an die Spender:innen, die den Wiederaufbau des historischen Gebäudes ermöglichten. Entdecken Sie den spannenden Weg von der Manufaktur bis ins Schloss.

In der Hauptstadt gehört das Porzellan der KPM Berlin vielerorts zum Stadtbild. So erinnern 500 Gedenktafeln an Berliner Häuserwänden und Fassaden an herausragende Persönlichkeiten und besondere Institutionen der Stadt. Seit der Eröffnung des Humboldt Forums würdigen die von Hand gefertigten Dankes- und Ehrentafeln aus Porzellan auch hier das bürgerschaftliche Engagement, das den Wiederaufbau des Berliner Schlosses ermöglicht haben.

Das Humboldt Forum im neu errichteten Berliner Schloss ist angelegt als ein modernes Zentrum für Kunst, Kultur, Wissenschaft und Bildung im Herzen Berlins. Es will sich dem Dialog zwischen den Kulturen der Welt widmen und den Blick aus unterschiedlichen Perspektiven auf historische wie aktuelle Themen richten. 45.000 private Spender:innen finanzierten die Wiederherstellung der Außenseiten sowie die in Innenhöfen rekonstruierte Fassade durch 105 Millionen Euro.

An die Schloss-Mäzene, die eine Million oder mehr Euro gespendet haben, erinnern 14 Einzeltafeln aus Porzellan im Portal III unter der Kuppel. Angebracht an den Seitenwänden, setzen sie sich zusammen aus einem Reliefportrait aus KPM-Porzellan, dem Spender-Namen und einem Dankestext, der individuell mit dem Spender abgestimmt wurde. Zwei Spender:innen verzichteten auf Portraits und wählten stattdessen Sonnenblumen und Rosen als Motiv.

Erst in Ton und dann in Gips fertige der Steinmetz und Bildhauer Frank Kösler die Modelle für die Ehrentafeln. Die Arbeitsformen wurden per Hand in der Modellwerkstatt der KPM Berlin gefertigt. Nach mehreren Probegüssen und der aufwändigen Nachbearbeitung der Tafeln trockneten diese bei 70 Grad im Trockenofen. So wurde der Porzellanmasse die Feuchtigkeit entzogen und ein Platzen der Platten im Brand verhindert. Erst dann erfolgte der zweitägige Brand bei 1300 Grad, einer geringeren Temperatur als üblich. Ein Probebrand hatte ergeben, dass bei höheren Temperaturen die Tafeln reißen können.