WOHER HAT DIE FIDIBUS-VASE IHREN NAMEN?

Wer bei dem Namen der markanten Vase zuerst an Hokuspokus denkt, liegt gar nicht so falsch. Denn Fidibusse haben etwas mit Feuer zu tun und das galt ja lange Zeit als Wunder- oder Hexenwerk. Wie genau das Gefäß zu seiner Bezeichnung kam, erklärt ein Blick in die Entstehungszeit der Vase.

Eine zündende Idee

Vielleicht fand Karl Friedrich Schinkel, einer der prägendsten Baumeister des preußischen Klassizismus, die Inspiration für die Vase, als er an einem kühlen Winterabend vor dem Kamin saß und den Blick schweifen ließ. Denn ein Fidibus ist ein langer Holzspan, der zum Anzünden des Kaminfeuers genutzt wurde. Auf Französisch sagte man fil de bois dazu – und Fidibus könnte die eingedeutschte Variante davon sein.

Gelagert wurden diese Holzstäbchen jedenfalls in funktionalen Gefäßen, deren breiter Rand das Auffächern der Späne und damit deren Entnahme erleichterte. Genau deren Form ist es, die Schinkel 1820 auf den Vasenentwurf übertrug. Anhand der FIDIBUS-Vase wird die klare Formensprache und die Abkehr von den geschwungenen Kurven des Barock deutlich. Stilprägend für die Zeit schuf Schinkel in der Folge einen beispiellosen Modellschatz für die Königliche Porzellan-Manufaktur Berlin, der bis heute nichts an Bedeutung verloren hat.

Die Fidibus-Vasen

Die Fidibus-Gefäße sind seitdem fester Bestandteil der KPM-Vasenkollektion. In drei verschiedenen Größen von 10 bis 20 cm Höhe, kommen in ihnen sowohl kleine Bouquets als auch langstielige Blumensträuße wie Rosen oder Tulpen zur Geltung. Oder Sie verzichten ganz auf das florale Dekor und erfreuen sich einfach so an der vollkommenen Form.

Zum 200. Jubiläum der Vase hat sich KPM Chefdesigner Thomas Wenzel etwas ganz Besonderes einfallen lassen. Die Platin-Leuchte FIDIBUS greift gleich verschiedene Aspekte der Entstehungszeit und des Herstellungsprozesses auf. Da ist zum einen das Wärme und Licht spendende Element des Feuers, das durch den Entwurf einer Lampe eine zeitgemäße Übersetzung findet. Die Negativ-Form erzählt etwas über die einzelnen Arbeitsschritte, die notwendig sind, um ein Stück der KPM zu fertigen.

Der Sockel der Leuchte erinnert somit an einen Gipsabdruck der FIDIBUS-Vase. Edles Glanzplatin und ein eleganter Stoffschirm unterstreichen den skulpturalen Charakter des Design-Centerpieces, von dem Sie sich in Zukunft gerne verzaubern lassen dürfen – ganz ohne Hokuspokus.