WIE FRÜHSTÜCKT MAN IN LICHTENBERG?
Harte Schale, weicher Kern: auf den ersten Blick mag Lichtenberg ein wenig sperrig wirken, ganz schön groß, grau und grob. Doch genaues Hinsehen lohnt sich! Der östlichste Bezirk der Stadt bietet Landleben, klassizistischen Pomp und nordisches Küstengefühl.
Ein kleines bisschen ist Lichtenberg, die roughe Schwester von Charlottenburg. Nicht nur Zoo und Tierpark sind verwandt, sondern auch die beiden Schlösser, Charlottenburg und Friedrichsfelde teilen sich Persönlichkeiten und Geschichte. Während der Bahnhof Zoo das Tor nach Westberlin war, erreichte man den ehemaligen Ostteil Berlins über den damals riesigen Bahnhof Lichtenberg. Grund genug also, dass die gebürtige Charlottenburgerin KPM sich vor Ort mal genauer umschauen muss.
Gut gestärkt in den Tag, startet der waschechte Lichtenberger meist mit einem Frühstück zu Hause. Zeitung, Schrippe, Ei und Käffchen. Bezirkstouristen können sich jedoch für eine ausgedehnte Tour am besten mit einem Bagel, Waffeln oder Kuchen bei Nadia & Kosta stärken. Das kleine Café liegt im romantischen Kaskelkiez bzw. der Victoriastadt, früher historischer Arbeiterkiez mit traumhaften Gründerzeithäusern, die die Gegend quasi zum Freiluftmuseum machen.
Das Schloss Friedrichsfelde im Tierpark Berlin
Über die Rummelsburger Bucht geht es dann zu Dark Matter einer ehemaligen Fabrik, die nun eine hippe, tiefschwarze Licht- und Klanggalerie geworden ist. Wer es weniger digital und lieber historisch mag, schwingt sich aufs Rad und fährt hoch zum Stasimuseum und begibt sich in die Archive im ehemaligen Hauptquartier der Geheimpolizei. Und wenn man schon einmal da ist, darf kurz nach Pankow hinüber gehüpft werden: Gerade einmal 15 Minuten entfernt befindet sich nämlich eine wahre Perle der Berliner Architekturgeschichte: das Haus Lemke von Mies van der Rohe, ein wunderbar sachlicher Kasten direkt am Weißensee, der in den 30er Jahren für gerade einmal 16.000 Mark gebaut worden ist.
Zurück nach Lichtenberg fährt man bei Mittagshunger am besten via Dong Xuan Center und isst eine Pho, ein Curry oder eine Pekingente bei einem der über 250 Händler des Großmarktes. Bestens gestärkt lustwandelt man dann durch den Tierpark bis zum Schloß Friedrichsfelde, das 1785 von Peter Biron Herzog von Kurland (genau DEM Herzog, der auch unser KURLAND-Service in Auftrag gab) erworben und klassizistisch ausgebaut worden ist.
Am spannendsten ist der Bezirk aber am Wochenende. In den Lichtenberger Dörfern Malchow und Wartenberg fühlt man sich direkt wie auf dem Land, auf der Trabrennbahn Karlshorst (fast) wie in Ascot. Das heißt, wenn nicht gerade Berlins größter Flohmarkt auf dem Gelände stattfindet, so dass dort Händler statt Pferde ihre Bahnen ziehen. Ausklingen lassen kann man den Tag dann am besten mit Wasserblick im neuen Restaurant Hafenküche, wo Mathias Brandweiner Sommelier ist, der – wie der Zufall so will – sogar mal in der KPM-Produktion tätig war.
Für den perfekten Start in das Lichtenberger Abenteuer sorgt die Frühlings-gelbe Tasse Lichtenberg, das neueste Mitglied der Colors of Berlin-Familie. Aus dem 1996 von Enzo Mari zusammen mit den Designern der KPM entworfenen BERLIN-Service haben wir die ikonische Tasse herausgelöst und ehren die unterschiedlichen Stadtteile mit je eigenen Farbgebungen. So können Sie zwar in München wohnen, Ihren morgendlichen Muntermacher aber wie in Mitte genießen, den Nachmittagskaffee in Tiergarten zu sich nehmen und den Tee am Abend in Lichtenberg trinken. Oder welcher ist Ihr Lieblingsbezirk?