WAS HAT DIE QUADRIGA MIT KPM BERLIN ZU TUN?

Es gehört zur Hauptstadt wie der Fernsehturm und die Currywurst. Zwischen der Prachtstraße Unter den Linden und der Straße des 17. Juni steht das Brandenburger Tor im Herzen Berlins – und ist ein stummer Zeuge der aufregenden Stadtgeschichte. Wir verraten Ihnen, warum sich auch die KPM Berlin hoch oben auf dem Tor wiederfindet.

Ob der preußische König Friedrich Wilhelm II. ahnte, dass das frühklassizistische Triumphtor als bekanntestes Berliner Wahrzeichen und nationales Symbol in die Geschichte eingehen würde? Als er es 1789 nach den Entwürfen von Carl Gotthard Langhans errichten ließ, konnte er die vielen historischen Ereignisse des 19. und 20. Jahrhunderts nicht absehen, die untrennbar mit dem Bauwerk verbunden sind. Besonderen Symbolcharakter hat dabei die das Tor krönende Quadriga. Das Werk nach einem Entwurf des Bildhauers Johann Gottfried Schadow zeigt die Siegesgöttin Viktoria, die auf einem Vierergespann den Frieden in die Stadt bringt – ein Frieden, der die meiste Zeit unbeständig war, was auch am Brandenburger Tor Spuren hinterließ. Zerstörungen durch Kriege, Wiederaufbauten und Restaurierungen waren keine Seltenheit.

Preußisches Multitalent

 

Und so kam es, dass das Siegeszeichen 1814 durch einen Entwurf von Karl Friedrich Schinkel ersetzt wurde. Der Architekt krönte die Stange der Viktoria mit einem Eichenkranz, der ein Eisernes Kreuz umschließt und auf dem ein Adler mit ausgebreiteten Schwingen sitzt. Und genau dieser Künstler ist es, der die Quadriga mit der KPM in Verbindung bringt. Denn Karl Friedrich Schinkel prägte nicht nur nachhaltig die Architektur des klassizistischen Preußens. Der vielseitig begabte Künstler betätigte sich ebenfalls auf den Gebieten der Innenarchitektur, des Designs sowie der Malerei – und leistete hier Herausragendes.

Design für die Ewigkeit

 

Schinkels klare Formensprache und die Abkehr von den geschwungenen Kurven des Barocks standen im Einklang mit der preußischen Aufklärung. Für die KPM entstand nach seinen Entwürfen ein Modellschatz, der bis heute nichts an Bedeutung verloren hat. So entwarf er 1810 für die preußische Königin Luise einen ANTIKEN ZUCKERKORB, der mit seinen 2272 einzelnen, von Hand gefertigten Schnitten ein Paradestück klassizistischer Porzellankörbe darstellt. Oder die mit einem schlanken, geraden Vasenkörper zum Klassiker avancierte Vase TROMPETENFORM, die von einem ausgestellten Standfuß und einer ausladenden Lippe harmonisch akzentuiert wird.

Hätten Sie gedacht, dass sich die KPM auch auf dem Brandenburger Tor findet? In unserer langen Geschichte gibt es zahlreiche solcher interessanter Fakten, die die enge Verbindung der Manufaktur mit der Stadt ausdrücken. Wollen Sie zum Beispiel wissen, warum der Berliner Funkturm auf KPM-Porzellan steht? Viel Spaß beim Lüften des nächsten Geheimnisses!