EINE FÜLLE AN BILDERN

Matthias Dotschko leitet die Malerei der KPM, Claudia Tetzlaff das Archiv der Manufaktur. Das perfekte Experten-Duo also, wenn es um die Inspirationen, Techniken und die exzellente Kunstfertigkeit der Royal Master Edition geht. Wir haben sie interviewt.

Master steht für meisterliche Kunstfertigkeit in allen Facetten. Anlässlich ihres 260-jährigen Bestehens hat die KPM eine einzigartige Kollektion ersonnen - die Royal Master Edition. Fünf ikonische Produkte, von Rokoko bis Bauhaus, neu interpretiert als Kunstwerke unserer Zeit.

Master steht aber auch für Transformation. Das Künstlerkollektiv Grotesk Group hat die die KPM mithilfe künstlicher Intelligenz ein Abbild der Wirklichkeit geschaffen, spielerisch und schön: fünf NFTs als Echtheitszertifikat für die fünf physischen Objekte, dazu 260 NFTs, die als solitäre, für sich stehende Kunstwerke erworben werden können.

Was Inspiration für die Kunstwerke war, wie aufwendig die Techniken sind und welche Rolle die Form des Stücks spielt, haben uns Claudia Tetzlaff und Matthias Dotschko verraten.

Vase Atrium und Vase Reden. (Beide sind bereits verkauft.)

Was für den Dichter das unbeschriftete Blatt Papier und für den Maler die leere Leinwand, ist für Sie die weiße Form. 

MD: Richtig. An der reinen Form entwickeln wir eine Idee und die Überlegung, wie man sie umsetzen könnte. Dafür lassen wir die Form erst einmal auf uns wirken. Und dann führt der Weg oft zurück ins KPM Archiv. Dort schauen wir, welche Dekore in der Vergangenheit entwickelt worden sind und ob wir da Ansätze für die neuen Aufgabe finden. Aber in erster Linie ist es die Form und ihre Fläche, von der wir uns inspirieren lassen.

Der beste Beweis ist die Vase "Reden", deren Technik es ja so noch nicht gab.

MD: Ja, soweit wir wissen, gibt es keine andere Manufaktur, die je versucht hat, eine voll vergoldete Fläche mit einem umlaufenden Panaroma-Bild zu dekorieren. Die räumliche Darstellung wird einzig durch eine Gravur und schattierende Farbe gestaltet. Für uns was das ein völlig neuer Weg hin zu diesem Dekor. Goldflächen auf diese Art hervorzuheben ist schon eine Herausforderung, weil man jedes Staubkörnchen oder jede Unebenheit in der goldenen Fläche sehen würde.

CT: Bei dieser Vase werden mehrere dünne Goldlasuren übereinander gelegt. Der Vasenkorpus mit der Szene im Wald und den dort lebenden Tieren wurde graviert und nur zum geringen Teil gemalt. Für die Malerin, die sich dieser Technik angenommen hat, eine völlig neue Erfahrung. Jedes Detail im Motiv, das stark glänzt, ist graviert - das betrifft alle im Licht liegenden Flächen. Die matten Goldflächen wurden partiell zusätzlich mit Farbe schattiert, um Tiefe zu erzeugen und Bäume und Tiere räumlich darzustellen. Diese Methode im Zusammenhang mit einer Goldfläche haben wir noch nie angewendet. All dies macht den Reiz und die Besonderheit dieses Kunstobjekts aus.

Das ganze Interview sehen Sie hier:

Der handgefertigte Rocaille-Leuchter der Royal Master Edition.