Ein Höchstmaß handwerklicher Präzision erforderten zudem die Fertigung und Anbringung der Füße des Tellers. Die von New Tendency vorgesehene Form eines mittig geteilten Rings verleiht den gestapelten Tellern die Anmutung eines japanisch inspirierten Architektur- Objekts. Der breite Einschnitt und die damit verbundene Öffnung des Rings gewährt Durchsicht und verleiht dem an sich massiven Stapel eine gewisse Leichtigkeit. Auch einzeln stehend beziehen die Teller aus den hohen Füßen zusätzlichen, ganz besonderen ästhetischen Reiz. Der Schattenwurf vermittelt den Anschein, als befände sich der Teller in der Schwebe. Wie bei zahlreichen Entwürfen von New Tendency besticht auch hier das klug durchdachte Spiel filigraner und kompakter Formgebungen. Um diese Effekte Realität werden zu lassen, war das Team um Thomas Wenzel erneut gefordert, eine kreative Lösung zu finden. Erneut wurde entwickelt, verworfen und neu durchdacht, was handwerklich machbar ist: In die Unterseite der Tellerplatte wurde eine Nut gefräst, in der die halbkreisförmigen, aus Kunststoff gefertigten Füße mit einem speziellen Verbundstoff befestigt werden. Das Ergebnis des intensiven Schaffensprozesses beeindruckt. Der von der KPM Berlin gemeinsam mit dem Designstudio New Tendency erschaffene Teller steht in seiner Schönheit und Vollkommenheit für meisterliche Handwerkskunst, für gelungene disziplinübergreifende Zusammenarbeit – und damit nicht zuletzt für die ungebrochene Aktualität der Bauhaus-Ideale.