Der Modelleur erstellt nach der Zeichnung des Künstlers von freier Hand ein Maquette, ein erstes Gipsmodell im Maßstab 1:1. Nach der Maquette wird nun ein zweites Modell hergestellt, das circa 16 Prozent größer ist. Das ist notwendig, um die Trocken- und Brennschwindung der Porzellanmasse auszugleichen. Auch dieses Modell wird frei von Hand geformt. Hier ist höchstes handwerkliches Können gefragt. Um das Modell herum baut dann der sogenannte Einrichter eine mehrteilige Arbeitsform aus Gips. Mit ihr werden erste Muster aus Porzellan hergestellt. Von dem endgültig abgestimmten Modell wird danach eine Mutterform gefertigt. Sie liefert die Basis für die sogenannten Kunststoffeinrichtungen.
Bei komplexen Figuren können die Formen aus mehr als 80 Einzelteilen bestehen. Die Kunststoffeinrichtungen erlauben es, jedes Teil der Mutterform beliebig oft zu kopieren.
Der Formengießer setzt die produzierten Einzelteile aus den Kunststoffeinrichtungen zu Arbeitsformen zusammen. Zum Beispiel werden bei einer Kaffeekanne Körper, Tülle, Henkel, Deckel und Knopf einzeln produziert und erst später zusammengesetzt (garniert). Leicht können so 11 bis 15 Formenteile zusammenkommen.
Ein Gegenstand, der aus mehreren Einzelteilen besteht, muss zügig produziert und noch im feuchten Zustand zusammengesetzt werden. Dabei werden die Nahtstellen sauber verputzt, so dass sie später nicht mehr zu sehen sind. Der zusammengefügte Gegenstand wird abschließend noch einmal mit Pinseln und Schwämmen verputzt. Dabei werden auch die durch Gipsformen eventuell hervorgerufenen Unregelmäßigkeiten überarbeitet. Solange die Masse noch feucht ist, kann das Porzellan geschnitten werden. Das erfordert ein Höchstmaß an Geschicklichkeit und Geduld. Allein für den durchbrochenen Rand des SCHINKELKORBS müssen rund 3.000 Schnitte exakt von Hand gesetzt werden.
Die Dekore im Stil naturalistischer Blumenmalerei haben den künstlerischen Ruf der Manufaktur mitbegründet. Sie sind frei von Hand gemalt und immer ein Unikat. Lediglich Thema und Anordnung des Motivs sind festgelegt, die Gestaltung bestimmt jeder Maler selbst. Die Handmalerei wird seit 1832 mit einer exklusiven Malereimarke, dem Reichsapfel, gekennzeichnet.